War er im Gefängnis? Oder auf der Flucht? Oder einfach untergetaucht? Alles Quatsch, sagt Adnan Oral, der Gastgebergott aus der Schlüterstraße in Charlottenburg-Wilmersdorf. Er brauchte einfach mal eine Pause nach unendlich vielen Jahren in der Gastronomie. Also lag der Laden brach, obwohl die Tische immer weiß eingedeckt blieben und nie ein anderer Gastronom das Filetstück Schlüter- Ecke Mommsenstraße besetzte. Auch wenn der Laden kalt bleib – die Gerüchteküche brodelte! Und wie ein Lauffeuer waberte durch die Stadt dann die lang ersehnte Nachricht: Adnan kommt zurück! Das führte dazu, dass „Tout Berlin“ mit Entzücken und unendlicher Vorfreude reagierte und Adnan bei Anmeldungen nur nach sagen konnte: “Kommt gerne vorbei. Aber es wird voll!” Und es wurde voll. Um es auf den Punkt zu bringen: Das “Klassentreffen” war grandios und die rund 600 Gäste wurden mit Trüffelpizza, Minischnitzelchen und Austern ohne Ende verwöhnt. Nachdem im Sommer 2017 so plötzlich Schluss war, öffnete damit am 2. November 2018 ein kleines Stück der guten alten Westberliner Welt wieder seine edlen Türen.
Wer einen besonderen Draht zu den Jungs hinter der Bar aufbauen konnte (und das kann unsere Apertivista-Queen Gesetta sogar sehr gut!), kam sogar in den Genuss von Champagner. Was für ein Gastgeber! Gelernt ist eben gelernt! Die Gästeliste war dementsprechend lang und illuster: neben dem Geldadel und einigen hübschen jungen Damen und attraktiven Herren fanden sich u.a. Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth, Ex-Air-Berlin-und-Ex-Bahn-Chef Hartmut Mehdorn, Schauspielerin Dennenesch Zoude, Moderatorin Ulla Kock am Brink, Ex-Springer-Mann Kai Diekmann und Springer-Chef Matthias Döpfner, Bild-Kolumnist Franz-Josef Wagner und viele viele andere.
Der Kiezkönig überraschte zudem mit einem besonderes Coup: sein neuer Küchenchef ist Dennis Markov, der vorher die Gäste im Borchardt verwöhnte. Sogar einen Teil seiner Crew brachte Markov von der Franzözischen Straße in Mitte in die Charlottenburger Schlüterstraße mit. Schön zu sehen, dass nicht nur Adnans Gäste einen gelungen Abend hatten. Auch der Gastgeber strahlte – gut erholt und so selbstverständlich, als wäre er nie weg und seine Tür niemals verschlossen gewesen! „Ich freue mich, dass es jetzt wieder los geht! Denn ich gehöre zu Berlin und Berlin gehört zu mir!“, sprach der Herr der herrlich dünnen Trüffelpizza. Und Aperitivista freut sich auf viele weinselige Abende in unserem Kiez des Herzens.