Aperitivo Italiano: 72 Stunden Happy Hour in Berlins besten italienische Küchen

Wer mich kennt weiß, dass ich eine geradezu neurotische Beziehung zu Fett habe und es meide wie der Teufel das Weihwasser. Bei Emmanuele Cirillos (der meine Lieblingspizzeria Malafemmena in Friedenau betreibt) Pizza fritta und Crostini fritti setzen all diese Mechanismen auf magische Weise aus: ich nehme ein triefendes Stück, genieße es und will direkt das nächste.

Dabei war das erst der Anfang der vielen Aperitif-Spezialitäten an diesem Eröffnungsabend zu „72hrs True Italian Food“ in der Blogfabrik, zu der die großartige Initiative „True Italian Berlin“ (dahinter stehen die beiden „Echtes Italien in Berlin“-Botschafter Andrea d’Addio und Sara Trovatelli von Berlin Italian Communication) geladen hatte. Wir probierten uns durch Trüffel-Panuozzi von Pizzare, Arancini di Tartufo von Ammazza che Pizza und der leckeren Porchetta aus Rom von Prometeo (auch das empfehlenswerte Pizzerien), Caponata, Arancine und die Calamaretti (kleine Tintenfische) von der Focacceria San Francesco, und dem hochwertigen Olivenöl und den leckeren Pasten von Olio Costa.

Dazu wurden Cocktails von Amaro Lucano und Limoncetta gereicht, wobei letzterer uns als Aperitif besser, weil frischer schmeckte. Eigentlich zum Schluß waren die göttlichen sizilianischen Cannoli mit (echten!) Bronte-Pistazien von Duo Sicilian Ice Cream gedacht, wir verdrückten sie aber bereits, während wir auf die Cocktails warteten: Divini! Göttlich! Dafür werde ich in Zukunft sogar einen Abstecher an den Kotti machen… Am Eröffnungsabend nicht dabei, aber unbedingt empfehlenswert ist der der Hotspot für Eisliebhaber schlechthin: im Cuore di Vetro in der Max-Beer-Straße macht Angelica Kaswalder das wohl beste italienische Eis in Berlin.

Großartig an dem Festival ist die Idee, Berliner*innen jenseits vom Pizza-Lieferservice auf der einen und der Smoothie-Kultur auf der anderen Seite authentische italienische Küche nahezubringen – Liebe geht bekanntlich durch den Magen (oder wie die Italiener sagen: „prendere qualcuno per la gola“): „Durch True Italian wollen wir ein Netzwerk italienischer Gastlokalen schaffen, deren Produkte, Zutaten, Gerichte und Philosophie der echten italienischen Esskultur entspringen. Dieser bedeutet Originalität in den Rezepten und hochwertige Zutaten“ betonen die Organisatoren. „Durch Gerichte, die Nicht­-Italienern oft unbekannt bleiben, wollen wir die italienische Esskultur weiter verbreiten.“

Erkennbar sind die an dem Netzwerk teilnehmenden Lokale durch den True Italian-Aufkleber am Schaufenster – auch nach dem 72hrs-Event. Während des Events fragt man in einem der teilnehmenden Restaurant nach dem speziellen 72 hrs True Italian Food-Angebot, probiert etwas Anderes von der Karte oder zieht zum nächsten 72hrs-Italiener weiter.

Das Festival mit 58 teilnehmenden italienischen Restaurants in Berlin startet am Donnerstag, 27. September und geht bis zum Sonntag, 30. September. Mehr Infos dazu gibt es im Berlino Cacio Pepe Magazine. Alle teilnehmenden Restaurants findet man auf einer dem Berliner U­-Bahn-­Plan nachempfundenen Karte, auf der die True ­Italian ­Restaurants mit Öffnungszeiten und Spezialitäten neben den U­-Bahn­-Stationen eingezeichnet sind.

Nach zwei Stunden und einem sizilianischen Sänger, der das Kunststück fertigbrachte, Fabrizio di Andrés Lieder auf Genovesisch zu singen, rollten wir mehr nach Hause als dass wir gingen – gut, dass die Besucher*innen genau 72 Stunden Zeit haben, um sich durch die besten italienischen Aperitifs in Berlin zu probieren. Buon appetito!!!

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