Es klingt wie das Sakrileg eines Kunstkenners, wenn Francesco Scognamiglio von seiner Abneigung nicht etwa gegen moderne Kunst, sondern gegen zeitgenössische Pizza spricht. Mit diesem Intro macht der Inhaber vom Restaurant Partenope #081 in Berlin unmissverständlich deutlich, dass er glühender Lokalpatriot und Anhänger der echten Küche seiner Heimatstadt Neapel ist. So gibt es in seinem neuen Lokal neben der wahren neapolitanischen Pizza vor allem die typischen lecker glänzenden Häppchen und spezielle Gerichte, die in Berlin nicht so einfach zu finden sind. Wir empfehlen, hungrig ins Restaurant zu gehen, keinen Gedanken an Kalorienzählen zu verschwenden und sich ganz entspannt dem paradiesischen Streetfood aus Neapel hinzugeben.
Frittierte Glücksmomente
Von der Frittatina alla Genovese, Arrancini fritti al riso, Parmigiana-Bällchen über gefüllte frittierte Zucchiniblüten und Algen-Zeppoline reichen die poetisch klingenden Vorspeisen, die in Gaumen und Magen diese unbeschreibliche, fast kindlich unschuldige Freude jenseits von Superfood und Proteinbroten auslösen. Kleine frittierte Glücksmomente sind das, die uns Francesco und seine Partnerin Paulina Olechowska im Restaurant Partenope #081 servieren. Die entzückende Paulina kommt aus Polen, parliert aber passend zum Spirit des Lokals mit perfekt süditalienischem Zungenschlag.
Authentisch neapolitanische Gerichte
„Wir wollen neapolitanische Rezepte bekannt machen, von denen Berlin nicht einmal den Namen kennt: Neben den frittierten Spezialitäten findet man bei uns zudem die zeitlose Pasta e Patate (Pasta mit Kartoffeln), die Rigatoni mit Genovese-Ragout, die Salsiccia alla Napoletana“ erklärt Francesco. Außerdem stehen ein paar neu interpretierte Klassiker wie die Pasta mit Salsiccia, Auberginen und Piennolo-Tomaten oder das Risotto mit Spargel, Guanciale und Pecorino auf der Karte – als kleines Zugeständnis an den Zeitgeist gibt es die Pasta übrigens auch glutenfrei. Selbstredend kommen alle Zutaten direkt aus Neapel: Die Pasta aus der Manufaktur “La Fabbrica della Pasta” in Gragnano, die Tomatensoße aus einer kleinen neapolitanischen Firma und der Büffelmozzarella aus Mondragone in der Provinz von Caserta.
Die Pizza von Partenope 081
Die traditionelle neapolitanische Pizza ist im Partenope 081 groß und mit einem Rand zwischen einem und zwei Zentimetern. «In Neapel nennen wir sie ‘a ruota di carretta’, (deutsch: Wagenrad) erklärt Francesco. «Wir werden sie aber auch ‘a portafoglio’ anbieten, also gefaltet wie ein Sandwich, damit man sie gleich unterwegs essen kann, genau wie in Neapel.“ Auch hier sind die Zutaten von höchster Qualität. Glücklicherweise kostet die Pizza Margherita als echtes Volksgericht hier nicht mehr als 7 Euro – statt auch gerne mal dem Doppelten in der unmittelbaren Friedrichshainer Nachbarschaft.
Homers Sirene als Namensgeberin
Hinter der #081 im Restaurantnamen versteckt sich übrigens die telefonische Durchwahl für die Provinz von Neapel. Die Sirene Partenope aus der griechischen Mythologie soll die Bucht Neapels mit ihren Tränen gefüllt haben, so dass die Stadt ihr den historischen Namen verdankt. In jedem Fall spricht das am 26. Juni 2021 eröffnete Restaurant Partenope #081 im Szene-Kiez am Boxhagener Platz ein echter Hotspot für Italien-Foodies zu werden. Weinen werden sie höchstens vor Glück.
In Zukunft wird es übrigens auch einen Online-Shop geben, damit alle Produkte direkt nach Hause bestellt werden können. Besonders attraktiv klingt das Pizza-Set mit Pizzateig und allen Zutaten, um eine echte neapolitanische Pizza zu Hause zu backen.
Partenope #081, Gärtnerstraße 15, 10245 Berlin, partenope081.com
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